09.09.2017


Côte d'Azur 2017


06.09.2017 Von Braux nach Port Grimaud / Port Cogolin


Das Frühstück im Le Cloterriou ist wie erwartet ebenso mit Sorgfalt aufgedeckt wie schon das Abendessen gestern. Frische Früchte und selbst fabrizierte Konfitüre und Maronencreme komplettieren das Angebot. Beim Abschied bekommen wir sogar noch ein Glas dieser köstlichen Creme mit auf den Weg.
Wir setzen unseren Provence-Streifzug fort und beschließen, trotz dass es mir schon den Tag gestern über nicht so ganz wohl war, unsere geplante Route auf kleineren Straßen durch den östlicheren Teil des Landstrichs beizubehalten. Noch auf den ersten paar Metern winken uns zwei Esel neugierig mit ihren langen Ohren zu.




Wie unser Gastgeber berichtete, war der Sommer außergewöhnlich trocken, was außer Einbußen bei der Ernte auch zum Verlust von 80% der Bienenvölker führte. Die Spuren des Wassermangels sind deutlich sichtbar.



Wir biegen ab Richtung Tournefort. Wieder werden die Straßen Puppenstuben-klein und jedes entgegenkommende Auto treibt den Puls nach oben. (Beachte die Größe des Armaturenbretts im Vordergrund, und dass die Fotos vom Beifahrersitz aus aufgenommen sind. Die schmalsten Stellen habe ich aber leider verpasst.)

   


Die Krönung ist eine Holzbrücke - gerade mal zwei Meter breit.



Mit letzten Kräften konzentriere ich mich auf die Straße, da sich mein Körper auf jede stärkere Richtungsänderung optisch einstellen muss. Das ist alles andere als angenehm, hat aber den positiven Effekt, dass ich ab und zu noch ein Foto schießen kann.


   

   

   

   

   


Auf der Landkarte ist eine als "landschaftlich schön" gekennzeichnete Strecke um einen See zwar ein neuerlicher Umweg. Da aber unsere Uferstraßen-Fahrt in der Schweiz schon ein Flop war, hoffen wir dieses Mal auf bessere Aussichten. Doch leider kommt es wieder anders als erhofft. Zum einen, weil mein Magen nun so richtig seine schlechte Laune an mir auslässt, und zum anderen, weil der See sich als eines der - in der Provence sehr häufig anzutreffenden - Rinnsale erweist - mit großen weißen Kieseln ausgelegte Flussbetten, die sicherlich in anderen Jahreszeiten größere Wassermassen fassen. Derzeit ist da aber kaum was davon da.


   


Sobald wir aber auf den kurvenärmeren und breiteren Straßen angekommen sind, hält mich nichts mehr aufrecht und Norbert muss den Rest der Strecke ohne Navigator und Unterhaltung hinter sich bringen.
Endlich am Ziel angekommen stellen wir fest, dass es keine Rezeption hier gibt und wir eigentlich schon zuvor unsere Ankunftszeit hätten mitteilen müssen. Telefonisch gelingt es Norbert aber jemanden erreichen. Wir erfahren, dass die Schlüsselübergabe erst gegen 18 Uhr erfolgen kann - es ist jetzt 16:15 Uhr.
Irgendwie ist mir das gar nicht so unrecht, denn an eine aufrechte Haltung und geschweige denn an Laufen ist noch nicht zu denken. So kann ich mich noch ein Weilchen auf beiden Autositzen breit machen, während Norbert schon mal eine erste Runde durch Port Grimaud dreht. Pünktlich kurz vor dem vereinbarten Zeitpunkt beschließt mein Verdauungssystem, dass es mich nun genug hat leiden lassen, lässt mich aus meiner Lethargie erwachen und ich kann aus eigenen Kräften das Appartement erreichen.
Die Unterkunft selbst ist wie wir sie uns aufgrund der Bilder vorgestellt haben, wenn auch der Zuweg nicht besonders chic ist



und das Treppenhaus deutlich erkennen lässt, dass die Entstehungszeit dieser künstlich errichteten Siedlung schon mehrere Jahrzehnte her ist. Die Aussicht aber ist wie Versprochen auf einen Kanal, in dem zu beiden Seiten Boote und Yachten liegen. Hier werden wir die kommenden zwei Wochen gut aushalten können.