09.09.2017


Côte d'Azur 2017


07.09.2017 Port Cogolin


Diese Nacht schlafen wir mit improvisierter Bettwäsche aus den mitgebrachten Strandtüchern, da wir nicht nur die Meldung unserer Ankunft hier verpeilt haben, sondern auch, uns Gedanken um Bettwäsche und Handtücher zu machen. Letztere haben wir schon bei der "Empfangsdame" für 10 € pro Person geliehen, um uns hinterher zu ärgern, dass wir für diesen Preis auch gut welche hätten kaufen können.
Gestern war irgendwie nicht unser Tag.
Mit dem Bettzeug aber soll uns das nicht passieren. Da die Bettdecke hier das selbe Maß wie unsere zuhause hat (2,40m x 2,20m), wollen wir uns eine Garnitur kaufen. Natürlich fällt uns zunächst das schwedische Möbelhaus ein, das ja in ganz Europa vertreten ist. Allerdings hieße das, 60 km im Dauerstau entlang der Küste Richtung Toulon zu stehen. Vom Rückweg ganz zu schweigen. Und heute sollte ein autofreier, fauler Tag sein.
Also wenigstens erst unser Frühstück - natürlich auf dem Balkon.



Da kommt uns der Gedanke, im nahe gelegenen Géant, das ist ein großer Supermarkt, zu schauen, oder, falls erfolglos, im Gewerbegebiet darum herum einen Möbelmarkt zu suchen.
Doch wir haben Glück und im Géant gibt es solche Wäschegarnituren, und dies sogar zu einem günstigen Preis. Zusammen mit dem Bettlaken zahlen wir kaum mehr, als wenn wir dies alles ebenso wie die Handtücher gemietet hätten.
Wir sind gespannt, ob uns diese Erfahrung hilft, bei der nächsten Buchung genauer hinzuschauen. So, wie wir uns kennen, ist das keinesfalls sicher.

Am späten Nachmittag machen wir uns auf den Weg an den Strand von Port Cogolin. Da unsere Buchungsunterlagen als Adresse zwar "7211 Le Phare IV, Port Grimaud, 83310 Grimaud" ausweist, die Lagebeschreibung aber "Port Cogolin" ausweist, sind wir uns nicht ganz im Klaren, ob unsere Unterkunft noch in Port Grimaud liegt. Es scheint sich aber tatsächlich um Port Cogolin zu handeln.
Port Cogolin wurde von der Stadt Cogolin aus, wie es beschrieben ist, der Idee der Nachbargemeinde Grimaud nachempfunden, als Touristen-Siedlung erbaut. Ebenso wie Port Grimaud selbst, wirkt es so, als sei die "Ortschaft" nach und nach dynamisch gewachsen, denn wenn auch die Häuser überwiegend im Reihenhaus-Stil aneinander gehängt wurden, gleicht doch kaum ein Haus dem anderen. Auch die Höhe der Häuser ist ziemlich einheitlich und auf etwa drei Etagen beschränkt. (Je nachdem, wie das Dachgeschoss gewertet wird.) Da die Hausreihen in aller Regel mit einer Seite an den Kanal grenzen und das ganze Viertel von diesen Kanälen durchzogen ist, erinnert dies sehr an Venedig. Die Komplett-Ansicht der Hausreihen ruft in mir allerdings durch den Baustil mehr die pittoresken Bilder von holländischen oder dänischen Siedlungen am Wasser ins Gedächtnis.
Schade, dass in anderen Gegenden, die Unterkünfte für Urlauber geschaffen haben, nicht ebenso behutsam vorgegangen wurde.
Wir laufen also in Richtung Strand und stellen fest, dass die Nebenstraßen hier stellenweise mehr an Reihenhaus- und städtische Wohnsiedlungen erinnert als an einen Ferienort.



Ein paar schöne Stellen gibt es aber durchaus

   






und wir sehen zum ersten Mal in unserem Leben einen Granatapfelbaum mit Früchten. (Nur an diesen haben wir den Baum natürlich erkannt :-) )



Pinienbäume gehören in dieser Gegend ja zum ganz alltäglichen Bild. Sie sind teilweise wirklich imposant und definitiv Schatten spendend.



Doch wie immer hat alles seine zwei Seiten:



Zunächst ist es noch ganz angenehm, als wir am Meer ankommen.
(Das letzte der vier Fotos zeigt eine schöne Siedlung, die an der Küste im Grünen auf einem Hügel liegt. Allerdings finde ich bei meiner Recherche nicht viel darüber heraus. In der Karte werden die Namen Maleribes und Quartier Bertaud angezeigt. Aber alle Versuche, mehr darüber haeaus zu finden, bringen nur Ergebnisse für Ferienwohnungen und Hotels in der Nähe.)

   

   


Wie sich heraus stellt, haben wir aber ungünstiger Weise einen zu späten Zeitpunkt für unseren kleinen Ausflug gewählt, denn als wir uns in die kleine Pizzeria in der Sandbucht setzen, verschwindet die Sonne hinter den Bäumen und Häusern und ein frischer Wind bläst.
Es kam uns auch nicht in den Sinn, etwas wärmere Sachen anzuziehen oder gar eine Jacke mit zu nehmen. Fröstelnd und deshalb in Eile stopfen wir unser Essen in uns hinein und machen uns auf den Rückweg. Schade, denn wir hätten diesen Augenblick gerne länger ausgedehnt.



Mittlerweile ist es dunkel geworden und einzig schnappschusswürdig ist eine gelb getigerte Katze, die sich skrupellos einen von der Sonne aufgewärmten Tisch eines Straßen-Lokals als Ruheplatz ausgesucht hat. Guten Appetit!