10.09.2017


Côte d'Azur 2017


10.09.2017 Grimaud und Cogolin


Auf der Pinie vor unserer Balkonbrüstung hüpft heute Morgen etwas tolpatschig eine Türkentaube herum. Sie hat eine lange Piniennadel quer im Schnabel und scheint auf Nestbau zu sein. Brüten die Vögel hier in dieser Zeit noch einmal, weil es in den kommenden Wochen an der Küste weniger heiß aber immer noch angenehm mild ist? Wir beaobachten den Vogel und erkennen, dass er tatsächlich unmittelbar vor uns im Geäst einen ganzen Haufen Nadeln zusammen getragen hat.
Mehr zufällig fällt unser Blick wenig später auf die Holzveranda des Appartements unter uns - und da liegt ein kleines flauschiges aber leider totes Vogelküken - direkt unterhalb des Piniennadel-Nestes. Oh, das Arme ist wohl gestern beim Gewitter da hinunter geplumpst.




Der Nadelhaufen ist kein begonnener Nestbau, sondern das fertige, aber stark verrutschte Nest der Tauben.



Wir sehen allerdings nur den Vogelpopo eines der Elternteile daraus hervorlugen.



Die beiden haben mit dem herbei geschleppten Nistmaterial wohl versucht, zu retten, was zu retten ist, denn - so scheint es - es sitzt noch ein zweites Vogelbaby im Nest.
Hoffentlich stürzt das nicht auch noch ab!


Am Nachmittag schlendern wir durch den Ort Grimaud, denn wir wollten uns die alten Gässchen anschauen. Davon gibt es auch eine ganze Menge:

   

   

   

   


Die freundliche und heimelige Atmosphäre, die durch Bepflanzung und kleine Dekorationen auch auf engem Raum entsteht, bekommen die Franzosen auch hier sehr gut hin. Diese Lebensart macht einen guten Teil dessen aus, was uns an der Provence - und etlichen anderen Gebieten Frankreichs - so fasziniert.

   

   

   


Parkfläche ist, wie in solchen Bergsiedlungen mit ihren verwinkelten Gässchen oft, auch in Grimaud sehr knapp. Wir haben unser Auto in einem Parkhaus abgestellt, das sich anscheinend das Wegesystem des Altstädtchens zum Vorbild genommen hat, und mir ist schon Angst und Bange vor der später nicht zu vermeidenden Ausfahrt. Ich werde nie wieder über deutsche Parkhäuser schimpfen!
Allerdings hätte ich auch meine Schwierigkeiten damit gehabt, auf diesem Parkplatz einzuparken.



Über der Stadt trotzen die Reste der einstigen Burg Grimaud dem Zahn der Zeit,

   


und jedem, der den Weg herauf auf sich nimmt, bietet sich ein wunderbarer Blick auf die Bucht von St. Tropez, den zur Gemeinde gehörenden Port Grimaud, die Nachbargemeinden und das Maurische Bergmassiv.



Dass diese Festung einmal groß und imposant gewesen sein muss, verrät der noch übrig gebliebene Teil der Ringmauer.



Die Aussicht muss den früheren Bewohnern auch gut gefallen haben, wie der Blick durch ein noch erhaltenes Fenster zeigt, auch wenn es den Sinn seiner ursprünglichen Aufgabe weitgehend verloren hat.



Um die Burg herum fällt eine Pinie durch ihre ungewöhnlich zahlreichen Zapfen auf,



eine Kaktee durch einen leuchtend roten neuen Trieb (oder wie heißt das bei Kakteen...?), der irgendwie an eine umgedrehte Erdbeere erinnert,

   


und etliche Korkeichen, deren Rinden sich schön weich und angenehm anfühlen.



Von der Burg aus gut zu sehen ist die frühere Dorfmühle, die Moulin Saint-Roch, die im Jahr 1990 sogar wieder funktionstüchtig gemacht wurde.



Da wir nun das für Port Grimaud zuständige Städtchen besucht haben, wollen wir diese Aufmerksamkeit auch Cogolin zukommen lassen, auf dessen Gemarkung wir ja schließlich für unsere Ferientage Unterschlupf gefunden haben.
Doch abgesehen von verwirrender Verkehrsführung durch jede Menge Einbahnstraßen und einem heute stattfinden Straßenfest



finden wir in der uns von Google angezeigten Innenstadt um den Rathausplatz herum nichts Sehenswertes. Auch Wikipedia hatte schon keine allzu vielfältigen und interessanten Informationen für diesen Ort zu bieten und so haben wir mit diesem kleinen Rundgang wenigstens unsere Aufwartung gemacht.