14.09.2018


Côte d'Azur Urlaub 2018


14.09.2018 Lago Maggiore - Cannobio II




Cannobio bei Tag zu sehen ist unser Zeitvertreib heute. "Zeitvertreib" ?? Das ist eine Floskel, die wir ganz sicher nicht im eigentlichen Sinn des Wortes umsetzen wollen. Nichts liegt uns ferner, als unseren letzten Urlaubstag, den wir fern von zuhause verbringen, gefühlt zu verkürzen.
Wir schlendern gemächlich die schmalen Gassen entlang, die meist mit einer unendlichen Menge von Kieselsteinen ausgelegt sind.

   


   


Für Menschen mit Rollator, Rollstuhl oder für Eltern mit Kinderwagen ist das nicht immer ganz einfach, wie wir mehrfach beobachten. Auch mit hochhackigen Schuhen dürfte es ein Problem sein, sich hier auf grazile Weise fortzubewegen. Aber außergewöhnlich und schön anzusehen ist es auf jeden Fall.


Wir kommen vorbei an einem Laden mit dieser Theke



und es dauert einen Augenblich bis wir realisieren, dass es sich nicht um eine Eisdiele handelt.

Dieses Becken ist leider nicht beschriftet. Aufgrund der abgeschrägten Beckenwände vermuten wir, es könnte eine Stelle sein, an der früher Wäsche gewaschen wurde. Oder...???
Wir wissen es leider nicht.



Die Uferpromenade entlang der Patrizierhäuser aus dem 16. + 17. Jahrhundert mit ihren zahlreichen kleinen von eisernen Geländern eingefassen Balkonen lädt zum Verweilen ein,





die zahlreichen Restaurants, Bars und Café's ebenfalls,



und wir lassen auch hier wieder unsere Beine baumeln.



Neben uns liegen Scherben vielerlei Farben und Materialien. Direkt am Ufer liegend hätte es einfach Zufall sein können. Aber hier auf der Anlegestelle mehr als einen Meter über der Wasseroberfläche... Die Kanten sind wohl durch längeren Aufenthalt im See zwischen den Kieseln schon rundgeschlffen. Wer mag diese hier zusammengetragen haben? Waren das Kinder? Eine Elster ;-) ? Wieder eine Frage ohne Antwort.



Seitlich unterhalb von uns wächst eine Pflanze aus dem Mauerwerk, die wir für eine Tomatenpflanze halten.



Da wir den typischen Geruch dieser Nachtschattenpflanze vermissen bleibt auch hier die Ungewissheit.
Ebenfalls von hier aus sehen wir einen hellen Rand an der Kaimauer, der vermuten lässt, dass das Wasser des Lago Maggiore schon um einiges höher gestanden haben muss.



Laut Internet-Information ist der Pegel derzeit zwar etwa 60 cm unter dem Normalstand, aber das erklärt nicht den viel höheren sauber gewaschenen Streifen an der Befestigungsmauer. Auch darüber wissen wir leider zu wenig um letztendliche Klarheit zu erlangen.
Schließlich treffe ich entlang der Kaimauer noch nahe Verwandtschaft von mir, jede Menge Mauerblümchen...



Dass die katholische Religion in dieser Gegend, wie für Italien typisch, eine große Rolle spielt, zeigt sich in den überall präsenten Marien- und Heiligen-Statuen.

   





Und am Deutlichsten in der Santuario della Santissima Pietà, der Wallfahrtskirche, die unmittelbar am Seeufer steht.



Auch wenn wir viele Fragen heute offen lassen müssen, gehen wir erneut absolut zufrieden it diesem Tag ins Bett und vermeiden es, an morgen zu denken.







      
13.09.2018


Côte d'Azur Urlaub 2018


13.09.2018 Lago Maggiore - Cannobio


Wir lassen ein letztes Mal den Blick über den Kanal mit seinen zahlreichen Booten schweifen, bevor wir aufbrechen.



Dabei fällt mir auf, dass die mehr mit Segelbooten bestückte Seite wesentlich unauferäumter und chaotischer wirkt, als die mit überwiegend Motoryachten. Die Masten sorgen für diesen Eindruck. Außerdem gibt es hier in Port Grimaud nichts Unordentliches. Alles ist perfekt gepflegt und sauber.



Auch vor unserem Eingang wird gerade gewischt und die Mülleimer haben überall ihr eigenes Häuschen und sind so immer unsichtbar.

Es hat in der Nacht etwas geregnet und noch ist leicht bewölkt. Das trägt noch mehr dazu bei, uns den Abschied zu erleichtern.
Unsere Entscheidung, nicht auf direktem Weg nach Hause zu fahren ist aber der Hauptgrund, warum wir uns nicht so sehr wehmütig aufmachen.
Nach und nach reißt die Wolkendecke noch einmal auf und taucht das Meer ein Stücken weiter draußen in gleißend weißes Licht.

Da wir uns in Italien nicht auskennen, wissen wir nicht, wie es dort entlang der Autobahnen um die Toilettenkultur bestellt ist, steuern wir eine der letzten Möglichkeiten auf französischer Seite an. Der Parkplatz befindet sich genau auf Höhe von Monaco, wie wir feststellen.



Wie fast überall, wo wir in Frankreich schon solche Örtchen aufgesucht haben, ist es sauber und annehmbar. Interessant ist die Lösung für die Handwäsche. Das Becken ist so konzipiert, dass der - für Autobahn-Toiletten ebenfalls üngewöhnlich starke - Wasserstrahl gleich das eventuell daneben gegangene Quäntchen Seife mit wegspült. So bleibt es auch dort immer angenehm sauber.

   


So nach und nach lockert die Bewölkung immer weiter auf,
um bei unserer Lade- und Frühstücks-Mittagessens-Pause in Varezze/Italien Himmel und Mittelmeer noch einmal von seiner schönsten Seite zu präsentieren.
Auffällig ist dieser Tesla aus Russland mit seiner ungewöhnlichen Lackierung. Speziell, aber definitiv ein "Hingucker"



- im Gegensatz zu unserem Wagen, der ganz unscheibar an der Stromversorgung hängt.



Wir genießen die Atmosphäre in dem zur Zeit sehr ruhigen Hafen und auch die Sonnenstrahlen, wohl wissend, dass sich das Wetter bald ändern wird.

   


   


Wenn es von diesem Motiv auc schon Milliarden Fotos geben wird, ist die Wasserspiegelung immer wieder ein schöner Anblick.



Die Landschaft von Piemont erinnert mich stellenweise sehr an die der Rheinebene



und drolligerweise erwische ich eine Reihe kleiner Bäumchen so, dass jedes seinen eigenen Platz zwischen den Pfosten der Leitplanken hat.



Dann geht's weiter in die Berge und wir passieren reihenweise Tunnels.



Kaum aus dem einen heraus, geht es schon in den nächsten wieder hinein. (Sorry für die miese Bildqualität - aber ich habe nur dieses eine Foto zur Dokumentation.)



Auch für den Lago Maggiore hatte die Wettervorhersage recht und es ist bewölkt, als er endlich in Sicht kommt.



Der Feierabendverkehr schiebt sich gemächlich die Uferstraße entlang



und kurz vor unserem Ziel fängt es auch noch an zu regnen.
Unser Gepäck müssen wir daher in das kleine Hotel Arizzoli tragen. Wir werden sehr freundlich empfangen und bekommen eine ganze Ferienwohnung, da es die letzte freie Unterkunft ist.



Nach dem Einchecken erkunden wir den Ort bei NachtCannobio

   


um dann zufrieden aber müde ins Hotel zurück zu kehren.







      
13.09.2018


Côte d'Azur Urlaub 2018


11 + 12.09.2018 Port Farniente II + III


Zeit im Auto zu verbringen reizt uns derzeit überhaupt nicht - steht uns das doch noch zur Genüge auf der Heimreise bevor. Alle in unmittelbarer Umgebung liegenden interessanten Orte außer SainteMaxime haben wir bereits im vergangenen Jahr abgegrast. Und diese Stadt haben wir ja vor eingen Tagen schon begutachtet. Aups haben wir auf der Anfahrt ebenfalls den für diesmal geplanten Besuch abgestattet.
So verbringen wir, für uns eher untypisch, zwei völlig geruhsame Tage ausschließlich in Port Grimaud und lassen Seele und Füße baumeln.



Wir bummeln durch Gässchen und über Plätze,



essen Eis und andere Dinge, betrachten dies und das...



und fragen uns, ob das Tor des Wasser-Taxis zur Lüftung offen steht. Denn einsteigen kann wegen des fehlendes Stegs ja keiner. :-D.



DIe beiden Exemplare der hier so verbreiteten Pinien begeistern uns total und wir fotografieren sie, um unserem Bäumchen zuhause zu zeigen, wie wir uns sein Aussehen in ein bis zwei Jahren vorstellen.



Am Nachmittag mischen wir uns unter die wenigen Sonnen- und Meerbader am Petit Plage, dem "kleinen Strand" an der Westseite der Hafen-Einfahrt in die Cité Lacustre.



Zum Trocknen nach dem Schwimmen beobachten wir die Boote und teilen uns eine Zeitschrift.



Die hatte ich noch aus Deutschland mitgebracht. Hier vor Ort gibt es nur Frauenmagazine in unserer Sprache und die interessieren Norbert - seltsamerweise ;-) - nicht.

Am Abend gehen wir ein letztes Mal Essen,



und trinken ein letztes Bierchen.



Das Nichtstun hat zu Folge, dass es nichts an Neuigkeiten über weitere Orte hier gibt und ich zwei Tage zusammen fasse. Aber auch, dass ich Platz habe, um einige andere - je nach Betrachter mehr oder weniger - interessante Dinge hier aufzunehmen.

Wie schon am Strand östlich von Saint-Tropez gibt es auch hier in Port Grimaud eine Ladesäule von ebendiesem Betreiber.



Der Preis ist genauso wie dort und entspricht weitgehend den ganz normalen Strompreisen. Vorausgesetzt die Ladegeschwindigkeit des Autos ist einigermaßen hoch, weil nach Zeit abgerechnet wird. Verglichen mit den Gebühren an den meisten kostenpflichtigen Stromtankstellen in Deutschland, die - ohne direkte Anmeldung beim Betreiber - häufig eine Pauschale von einigen Euro pro Ladung verlangen, ist das immerhin fairer. Mein kleiner C-Zero kann gar nicht so viel Energie futtern, dass das investierte Geld auch nur annähernd genutzt würde. Selbst, wenn er mit komplett leerem Magen dort ankommen würde. Aber bei seiner "Essgeschwindigkeit" wäre der Strom hier an diesen Säulen auch überbezahlt.

Vor dem Eingang unserer Ferienwohnung ist eine Kugel am Geländer angebracht,



die mich sofort an den Disney-Film "Die tollkühne Hexe in ihrem fliegenden Bett" von 1971 erinnert. Diesen zeitlosen Klassiker haben wir mit den Kindern oft angeschaut. Darin hat das fliegende Bett einen verzauberten Bettknopf (sehr ähnlich zu der Geländerkugel), mit dem das Bett samt aller darin sitzenden zu einem Wunschziel fliegen kann.
Aber sooft ich es auch versuche, das blöde Ding bewegt sich keinen Millimeter - und ich kann mir wünschen, was ich will, es nützt absolut rein gar nichts... Schade!

Zur Ausstattung der Ferienwohnung gehört ein Toaster - ein italienisches Exemplar! (Die Vermieterin ist Italienerin.) Der hat - welch Wunder - auch einen italienischen Stecker - Typ L, wie ich recherchiere. Nur... wir sind in Frankreich!?!?



Glücklicherweise fällt Norbert ein, dass er im Schlafzimmer so ein Teil mit drei Löchern neben dem Bett gesehen hat. Tatsächlich! Der Stecker passt und der Toaster funktioniert.



Frühstück auf der Terrasse, Toaster am anderen Ende der Wohnung - da fühlen wir uns doch gleich noch mehr zuhause, denn dort ist das ganz ähnlich.
Ebenfalls bemwekenswert an diesem Exemplar ist, dass die Brotscheiben nicht einfach so in die Schlitze gesteckt werden, sondern separate "Körbchen" haben, mit denen sich das fertige Toast herausziehen lässt - ohne sich die Finger zu verbrennen oder zu kleine Scheiben mit dem Messer herauspulen zu müssen. Clever!



Für weniger clever hält aber der Hersteller wohl die Benutzer des Geräts. Denn statt einfach einen Knopf zum Einschalten anzubringen, gibt es auch den Hebel zum Herunterdrücken, der hier ohne eigentliche Funktion und somit sinnfrei ist. Eventuell überfordern zwei gleichzeitig geänderte Merkmale die Liebhaber eines gerösteten Brotes?
Na ja, das ist etwas provokant gedacht und wahrscheinlich wurde einfach nur das schon lange verwendete Modell etwas abgewandelt und so Kosten bei der Produktion gespart. Aber als neue Idee wirklich konsequent umgesetzt wäre anders...

So, genug an Wissen, das keiner braucht!

Heute ist unsere letzte Nacht hier. Das ist traurig!
Da wir aber den Urlaub noch nicht enden lassen wollen, werden wir in Etappen heim fahren. Soviel ist klar. Nicht klar ist, wo wir noch Station machen werden. Mal sehen, von wo aus ich euch morgen Abend weiter berichten werde...








      
10.09.2018


Côte d'Azur Urlaub 2018


10.09.2018 Doch nicht Toulon


Die nach Saint Tropez nächste größere Stadt in Richtung Westen an der Küste entlang ist Toulon. Dort gibt es auch eine Tesla-Ladestation. Das passt gut, denn wir möchten uns den Küstenstreifen zwischen den beiden Städten näher anschauen.
Mitten am Vormittag ist die sonst oft heillos überlastete Küstenstraße immerhin flüssig befahrbar. Dennoch stehen die überwundene Strecke und die vergangene Zeit in keinem guten Verhältnis.
Wir fahren und fahren, und gefühlt müssten wir in Kürze ankommen. Aber der noch vor uns liegende Weg - so zeigt uns die Navigationskarte - ist um einiges mehr als die Hälfte der Tour. Die Dichte der Bebauung schwankt, reißt aber nie ab. Es ist zu erkennen, wo sich die Zentren der Ortschaften befinden, wo es aber von der einen in die andere übergeht, ist nur anhand der Beschilderung auszumachen. Der Blick in Richtung Meer ist allerdings sehr schön, wenn einer zu erhaschen ist.

   


   


Nach einer Weile wird es uns zu langweilig und zu mühselig, diese Straße weiter entlang zu kriechen - ich möchte mir gar nicht vorstellen, wie das zu Hauptverkehrszeiten in der Hochsaison sein muss. Toulon selbst als Ziel reizt uns sowieso nicht, nachdem wir uns morgens Bilder davon angesehen haben. Wir halten an um zu überlegen, was wir sonst noch unternehmen könnten.

Auch wenn wir noch nicht darauf angewiesen sind, schauen wir interessehalber in unserer Stromtankstellen-App Next Plug nach, ob es in dieser Gegend brauchbare Ladestellen an interessanten Orten gibt. Dabei fällt uns eine wenige Kilometer neben Saint Tropez auf, die unmittelbar an einem kleinen abseits liegenden Strand positioniert ist. Diese wollen wir testen und nehmen nicht die größere Landstraße sondern durchqueren die kleine Halbinsel diagonal. Hier gefällt es uns wesentlich besser als entlang der Küstenstraße und wir wünschen uns eines von den schönen Landhäusern, oft "Bastide" genannt, auf den Hängen mit Blick auf die Côte d'Azur und umgeben von viel Grün als zweite, oder noch besser, erste Heimat. Die Aussicht hier ist traumhaft, die Hänge nicht zu steil, die Landschaft bezaubernd und die Bevölkerungsdichte im rechten Maß - nicht zu dicht, aber auch nicht zu gering, so dass es zu einsam wäre.


   


   


   


Die Ladestation finden wir auf Anhieb und die Beschreibung, dass sie unmittelbar am Strand steht, ist exakt. Allerdings ist sie nicht wie angegeben kostenlos, will aber immerhin nur wenige Cent pro Minute haben. Nach vergeblichen Versuch, den auf der Säule als akzeptierten Plugsurfing-RFID-Chip zum Freischalten zu verwenden, lädt Norbert die zugehörige App, aktiviert die Säule damit und die Aufladung startet.

Wir haben bis jetzt (13:00 Uhr) noch nichts gegessen und hoffen auf eine Strandbar.



Ein Stück den Strand entlang sehen wir aufgereihte Sonnenschirme und machen uns dahin auf den Weg. Sie gehören aber zu einer Segelschule, die ausschließlich für Mitglieder Essen anbietet. Ansonsten gibt es hier weit und breit nichts. Das einzig Unterhaltsame sind die drolligen stacheligen Bällchen, die überall auf dem Sand verteilt herum liegen und wie Putzschwämme aussehen.

   


Sie werden tatsächlich "Seebälle" genannt und diese hier stammen von einer ausschließlich im Mittelmeer vorkommenden Tangart, dem "Neptungras". Eine Informationstafel gibt Aufschluss über deren Herkunft.



Ansonsten fällt Schwimmen als Zeitvertreib auch weg, da wir keine Badesachen dabei haben. Allerdings ist es hier nicht besonders sauber und der angeschwemmte Seetang verwest so vor sich hin. Dementsprechend sind stellenweise auch die Gerüche. Außerdem haben wir Hunger und dank Google sehen wir, dass gar nicht weit entfernt sowohl ein Restaurant als auch ein Hotel mit Restaurant sein müssen.
Schnell sind wir dort - nicht ohne unterwegs diesen Impro-Briefkasten zu begutachten -



und das sich als "Outdoor-Imbiss" herausstellende Restaurant bietet alles, was wir brauchen.


   


Nur 9 Kilometer sind es von hier bis Port Grimaud und wir kommen glücklicherweise zügig durch Saint-Tropez, das auf dem direkten Weg liegt und für sein hohes Verkehrsaufkommen berüchtigt ist, hindurch. Schön ist es dort trotzdem allemal. Die pittoresken schmalen Gässchen aus dem fahrenden Auto heraus zu fotografieren, gelingt mir leider nicht. Sie bewegen sich einfach zu schnell. Peinlich...

   


Nur diese beiden Fotos sind zumindest, wenn auch nicht schön, doch immerhin brauchbar.

   


wobei mich das eine davon ja im Grunde Lügen straft von wegen "viel Verkehr" und so.... Aber das war eine extrem enge, verwinkelte Verkehrsführung, dass wir so langsam sind, dass alle Autos vor uns außer Sicht geraten sind und uns sogar der Roller davon fährt. Nochmal peinlich...

Gegen Abend lassen wir uns vom Taxi-Boot quasi vor unserer Haustüre einsammeln und zum Place de l'eglise schippern.

   


Dieses Boot ist ausschließlich für "Résidents", für Ortsansässige, bestimmt. Die Berechtigung erhalten lediglich die Immobilieneigentümer hier. Allerdings können sie die wohl an die Mieter weitergeben, denn bei unserer Ankunft hat uns der Wohnungsverwalter welche gegeben, die hier zur Wohnung gehören.
Am Platz angekommen wollen wir in dem kleinen Lebensmittel-Markt unter anderem unseren Getränke-Vorrat auffrischen, und wir finden es gut, die Last nicht weit tragen zu müssen. Doch unsere Freude war leider zu früh, denn das war die letzte Tour für heute und wir müssen unser Wasserflaschen-Paket doch den ganzen Weg selbst tragen.








      
09.09.2018


Côte d'Azur Urlaub 2018


09.09.2018 Déjà-vu


Der heutige Tag war ein ruhiger, entspannter, unspektakulärer Urlaubstag.
Er ist schnell erzählt:
Am Vormittag ein schlendern durch den Wochenmarkt auf den Plätzen Place des Artisanes und Place de Marché im Herzen Port Grimauds. Es sieht genau aus wie bei unserem Besuch dort im vergangenen September.
Dabei kaufen wir ein paar Pflaumen, die unser darauf folgendes Frühstück ergänzen sollen, aber zur Hälfte schon aufgegessen sind, bevor wir im Appartement ankommen.

Später laufen wir abermals an den - nun wieder marktfreien - Plätzen vorbei zum Place de l'église, den ich zum einen fotografiere, da die Schäden, die letztes Jahr zu einem "Laufverbot" in diesem Bereich geführt hatten, behoben wurden.



Und zum anderen die darauf stehenden Pinien noch einmal im "rechten Licht" festhalte, um den Vergleich zu zeigen, wie unterschiedlich sie im Kunst- und im Tageslicht aussehen.

   


Wo wir schon mal bei so vielen Verknüpfungen zum letzten Jahr sind, schauen wir auch an unserer damligen Unterkunft vorbei.
"Alles wie gehabt", stellen wir fest. Auch die beiden Dauer-Boot-Bewohner, die wir von unserem Balkon oft beobachten konnten, sind noch da und haben an ihren schwimmenden Wohnungen nichts auffällig verändert.
Unsere "Nostalgie-Runde" führt uns durch Port Cogolin und auch hier ist alles beim Alten.



Sogar der verdeckte Wagen steht noch an Ort und Stelle.
Im Gegensatz zur angrenzenden Cité Lacustre, die "Stadt im See", wie sich Port Grimaud auch nennt, ist es hier absolut still und nur hin und wieder begegnen uns Menschen.
Es gibt nach wie vor keine Restaurants oder Geschäfte und die Toiletten sind nur mittels einer Karte zugänglich.
Ein neuer Antstrich würde den meisten Bauten hier gut tun und die weitgehend einheitliche Bauweise würde durch buntere Farben sicherlich weniger trist und wohnblockmäßig wirken
Immerhin grüßen uns fast alle, denen wir begegnen und wir denken darüber nach, ob die Abgeschiedenheit hier nicht noch eine Menge weiterer Vorteile hat.

Natürlich war der Hintergedanke unserer Erinnerungtour, unser Abendessen in den Miami-Burger-Imbiss zu verlegen. Glücklicherweise ist das Wetter heuer wesentlich milder und so findet unser "Dîner" nicht "in" sondern "vor" dem winzigen Restaurant statt.
Auch hier haben wir ein "Déjà-vu".



Da heute so wenige Fotos zum Anschauen sind, hier noch ein paar Bilder der Taube (-n?, es ist immer nur eine zur gleichen Zeit da, daher ist das nicht ganz klar), die uns mehrmals am Tag auf der Terrasse Gesellschaft leiset,

   




einer Taube, die selbst eine Menge massiver Boule-Kueln nicht schrecken kann,

   


sowie eine Aufnahme unserer Terrasse von "außerhalb".






      
09.09.2018


Côte d'Azur Urlaub 2018


08.09.2018 Sainte-Maxime


Port Grimaud, gehört -wie der Name schon sagt - zu der kleinen Gemeinde Grimaud. Anders als dieses befindet es sich unmittelbar am Meer und liegt zwischen den bekannten Küstenstädten Saint-Tropez im Westen und Sainte-Maxime im Osten.
Im vergangenen Jahr sind wir den Strand entlang nach St. Tropez und zurück gelaufen. Das waren von Port Cogolin aus ca 6 km. Die Strecke nach Sainte-Maxime von unserem jetzigen Standort aus sind etwa 7,2 km. Das wollen wir heute in Angriff nehmen. Da es schon Nachmittag ist, werden wir den Hinweg jedoch mit dem Bus fahren. Das lässt sich sehr gut machen, denn in unmittelbarer Nähe (schon direkt in Sichtweite) unserer Unterkunft ist die Haltestelle.



Wie heutzutage üblich erfahren wir dies aus dem Internet, genauso wie die Abfahrts- und Ankunftszeiten. Erstaunlicherweise ist die Auskunft der von uns gewählten Seite genauer als der ausgehängte Fahrplan. Um zu wissen, ob das auch für andere Strecken gilt, teste ich eine mir bekannte Verbindung aus der Heimat. Die Seite Rome2rio ist wirklich empfehlenswert!

Es ist übrignes kein Schreibfehler, dass das "Saint" einmal mit und einmal ohne "e" geschrieben ist. Für jeden Kenner der Französischen Sprache keine Frage, aber ich musste erst mal überlegen. Wie war das noch...? Da war doch was... Ach ja, Adjektive unterscheiden sich nach Geschlecht - in der Regel: männlich ohne "e", weiblich mit "e".
Bei Saint-Tropez ist das nachvollziehbar, wurde die Stadt doch nach dem heiligen Torpes benannt. Der war wohl eindeutig ein Mann, also nachvollziehbar -> "Saint".
Bei Sainte-Maxime ist die Sache nicht ganz so einfach. Im deutschen wikipedia ist zu lesen, dass es in der ursprünglichen Sprache so war: "okzitanisch: Santa Maxima oder Santo Massimo". Im französischen wikipedia gibt es eine noch etwas genauere Erklärung: "Im provenzalischen Okzitanisch wird die Stadt Santa Maxima nach dem klassischen Standard oder Santo Massimo nach dem mistralischen Standard genannt".
Das gibt mir zu denken. Wissen die Franzosen nicht, ob ihr Heiliger Mann oder Frau war? Oder aber...? :-)
Jedenfalls überwog wohl die weibliche Seite und so ein "e" für das "Saint" gebraucht.

Wie von Rome2rio angekündigt erscheint der Bus, in dem es Sicherheitsgurte auf allen Sitzen gibt. Ruck-Zuck bringt uns die Busfahrerin nach Sainte-Maxime. Von der Haltestelle aus müssen wir nicht weit gehen und sind in dem kleinen Altstadtkern der Küstenstadt. Wir durchlaufen die Straßen der Ende des ersten Jahrhunderts von Mönchen gegründeten Siedlung kreuz und quer, die im Grunde wie viele andere alte Ortskerne hier in der Gegend auch sind.

   


   


   


Das Eis ist hier mit 2,70 € pro Kugel noch 20 Cent teurer als in Port Grimaud. Wir haben aber eh kein Verlangen danach und so fällt es uns nicht schwer, darauf zu verzichten.



In einem schmalen und weniger atrraktiv wirkenden Gässchen ist selbst das Hindurchlaufen nicht sehr angenehem, summt und brummt es doch von allen Seiten durch die dicht an dicht angebrachten Klimaanlagen. Die sind nicht nur extrem häßlich, sondern rauben sicherlich allen, die auf diese Gasse hinaus ihr Schlafzimmer haben jedes bisschen Entspannende Nachtruhe. Hoffentlich bekommen wir in Deutschland nicht ähnliche Zustände mit den durch die Gesetzeslage oft verwendeten Wärmepumpen.

   

Da uns die Atmosphäre, die durch die zahreichen Straßencafès, Außenbereiche der Restaurants und Geschäfte entsteht, immer wieder besonders gut gefällt, bereuen wir den Ausflug nicht. An einem auf uns besonders "urig" wirkenden Plätzchen vor einer Kaffeebar lassen wir uns nieder und schauen dem bunten Treiben der Menschen hier zu.

   


Schließlich treten wir den langen Fußmarsch zurück nach Port Grimaud an. Obwohl wir wenig Schatten unterwegs haben, ist es nicht zu heiß. Nur, dass wir direkt der Sonne entgegen laufen und sie uns daher blendet, ist ein wenig störend.
Nach einer Weile reizt es uns, die heiß gelaufenen Füße im wenige Meter entfernten Wasser abzukühlen. Zwischen den offiziellen und geäuberten Stränden gibt es immer wieder schöne und einsamere Stellen, die wir als Einheimische sicherlich eher zum Baden und Sonnen benutzen würden, als die menschengefüllten Badezonen. Der natürliche aus Seetang bestehende "Dreck" hier würde uns nicht abschrecken.



Hier nutze ich auch einmal die Panorama-Funktion meiner Smartphone-Kamera.



Unterwegs bekommen wir auch noch eine Strandhochzeit mit, auf der die Hochzeitsfotos des Brautpaares auf dem Wasser gemacht werden.



Die fein angezogenen Gäste verfolgen dies vom Ufer aus. Wenn ich mich mir so in einen chicen Kleid im Sand vorstelle, bin ich mir nicht so sicher, ob das was für mich wäre. Aber zur Zeit ist so eine Art der Hochzeitsfeier anscheinend beliebt und vielleicht hat es ja auch was. Immerhin braucht man keine Hochzeitsschuhe...

Ohne Blasen an den Füßen oder sonderlich müde zu sein, erreichen wir unser Appartement und beschließen nach einem gemütlichen Abendessen auf der Terrasse, dass wir nun doch noch Lust auf ein Eis haben. Immerhin sparen wir nun ganze 80 Cent...










      
08.09.2018


Côte d'Azur Urlaub 2018


07.09.2018 Port Farniente


Der heutige Tag steht unter dem Motto „Nichtstun“. „Farniente“ sagen die Franzosen. Eigentlich ist es ein „Dolcefarniente“, ein süßes Nichtstun.
Norbert nimmt das ziemlich genau und verbringt die meiste Zeit dösend auf der Sonnenliege. Für mich ist „Nichtstun“ eher ein „ich-habe-keine-Verpflichtungen“ und beschäftige mich mit Dingen, die mir Spaß machen.
Dazu gehört auch das Aufzeichnen unserer Urlaubsfahrten zur späteren Erinnerung.

So tippe ich, nebenbei die Aussicht auf den Kanal genießend,



einen Teil meiner Farniente-Zeit auf dem Laptop herum.



Nicht ohne dabei auch einiges zu recherchieren oder zumindest mit dem Versuch, mehr über das eine oder andere herauszufinden. (Dann hätte ich so tun können, als ob ich das alles wüsste und es klugsch… und Eindruck schindend in meine Reisebeschreibung eingebaut.)
Zum Beispiel über Les Pénitents möchte ich mehr erfahren als die Übersetzung des Namens. (Über den Klick auf den Link gibt es wesentlich schönere Bilder als unser durch die verregnete Autoscheibe aufgenommenes Foto.)



Es interessiert mich, wie solche Felsformationen entstehen. Ich finde einige Artikel und Texte, doch viel schlauer werde ich dadurch nicht, stoße dabei aber auf den Begriff „Molasse“, aus denen diese Felsen bestehen. „Molasse“ -ein Feuchthaltemittel für Shisha-Tabak aus Glycerin, Melasse, Honig und Wasser. Na ja, würde mich wundern, wenn die Felsen daraus bestehen sollten. :-) . Wikipedia hat dazu eine andere Definition und erklärt das Phänomen mit Begriffen wie „Konglomerat“, „Miozäne Nagelfluh“, „Flysch“, „fluival“ und „limnisch“… Klingt ja immerhin schon mal passender. Aber anfangen kann ich damit wenig. Das „Konglomerat“ knöpfe ich mir genauer vor, ohne dadurch aber den gesamten Zusammenhang wirklich besser zu verstehen und kapituliere vor so vielen Fachbegriffen.
spektrum.de beschreibt „Molasse“ als Schuttansammlungen in den vorgelagerten Sedimentbecken... und ich frage mich ernsthaft, ob das nicht eher nach vornehm ausgedrückten körperlichen Vorgängen klingt. Oder als in der lithologischen Terminologie ein diagenetisch... - und „schwupps“ - bin ich wieder raus.
Am Besten erklärt das doch unser guter alter Duden, der es ganz knackig auf den Punkt bringt:
aus dem Tertiär stammende kalkige oder sandige Schichten im Alpenvorland. Damit ist doch alles gesagt. Zum ersten, woraus das Zeug besteht, zum zweiten, wie es entstanden ist und drittens, dass hier die Alpen beginnen.

Worüber ich absolut nichts finde ist der Vorgang des Verbrennens der Lavendelpflanzen.



War das nur der eine Erzeuger, der die zu alten Pflanzen auf diese Weise entsorgt? Ist das so Tradition? Musste es sein, weil eine Krankheit oder ein Parasit die Felder befallen hat? Und: Wie lange bleiben die Pflanzen generell „im Dienst“?
Lauter unbeantwortete Fragen. Irgendwann stoße ich sicher einmal per Zufall auf die Antworten.

Auch das beste „Dolcefarniente“ verhindert nicht, dass irgendwann der Magen zu knurren beginnt, und so machen wir uns schließlich auf den Weg zu einem Restaurant.



Unterwegs fällt dann die Entscheidung für die Pizzeria am Strand, die frische glutenfreie Pizzen zubereitet.
Eine solche bestelle ich mir natürlich



und wir sitzen gemütlich bis nach der Dämmerung mit guter Sicht auf die Bucht.



Gegen 22 Uhr sind wir auf dem Rückweg und dem „Ortskern“ von Port Grimaud ist die Uhrzeit nicht anzumerken. Vor den Eisdielen stehen die Menschen Schlange, die Restaurants sind gut besucht und selbst Familien mit kleinen Kindern sind munter unterwegs. Auch die Fische finden noch keinen Schlaf.



Nur der eine oder andere wäre besser schon zu Bett gegangen, denn er kommt etwas kopflos daher...

   









      
07.09.2018


Côte d'Azur Urlaub 2018


05.-06.09.2018 Anreise


Wo geht's denn diesmal hin? Halt! Lass mich raten....
So, oder so ähnlich wurden wir vielerorts in den Urlaub verabschiedet.
Ja, Ja...! Wieder einmal Frankreich -Südfrankreich - Provence... Um genau zu sein, Côte d' Azur.
Wir geben zu, in den letzten Jahren war die Wahl unseres Urlaubsziels nicht sonderlich abwechslungsreich. Dafür ist es aber die Landschaft der Provence umso mehr. Die Mischung aus Bergen, Tälern, Flüssen und Schluchten, Hochebenen, Feldern, Waldgebieten und malerischen Örtchen, zusammen mit der einzigartigen Küste und dem strahlend blauen Meer, gepaart mit der lässigen Art der Einwohner und der Straßencafè-Kultur hat es uns einfach angetan.

Im vergangenen Jahr wählten wir unsere Unterkunft außerhalb der "Festung" von Port Grimaud, der von François Spoerry so visionär geplanten und gegründeten Feriensiedlung. Bereits da hat uns das ganz eigene Flair dieser mediterranen Ortschaft so beeindruckt, dass wir herausfinden wollten, wie es sich dort tatsächlich leben lässt.

Einen Tag vorm gebuchten Termin beladen wir unser Auto und machen uns kurz vor 10 Uhr ganz gemütlich auf den Weg. Aufgrund der komfortablen Fahrweise des Tesla und seines unschlagbaren Platzangebots sind die Motorräder als Fahrzeug der Wahl ins Hintertreffen geraten und müssen zuhause bleiben.
Zunächst ist ein Zwischenstopp in einem großen Möbelhaus in Karlsruhe geplant. Am Vortag haben wir uns einen Esstisch samt Stühlen und passenden Schränken in einem Möbelladen in unserer Nähe reservieren lassen. Nun wollten wir eine Vergleichsmöglichkeit haben bevor wir uns festlegen.
Das Angebot ist riesig und wir stellen fest, dass unsere Möbelwahl im Grunde sehr gut war. Dennoch fällt uns ein bestimmter Tisch besonders auf und uns kommen ein paar neue Ideen für die Gestaltung des Essbereichs. Am Ende sagen wir die Reservierung ab und wollen die Eindrücke erst einmal weiter wirken lassen. Hmmm... Irgendwas ist da wohl schief gelaufen. Wollten wir nicht eine Entscheidung treffen? Na, das ist ja mal wieder typisch "Wir"...

Die nächsten Etappen sind unspektakulär und eigentlich nur dazu da, Strecke hinter uns zu bringen. Das hat auch sein Gutes, denn ich spare an dieser Stelle Beschreibungstext. Einzig auffallend ist die Auftürmung der Wolken über dem Schwarzwald, die aufgrund des ansonsten strahlend blauen Himmels weithin sichtbar ist.

Die Pausen legen wir natürlich zusammen mit den Ladestopps. Das funktioniert immer gut, da die Supercharger für den Tesla an Stellen aufgestellt sind, die zum einen gut von der Autobahn zu erreichen sind und in der Regel in der Nähe eines Restaurants positioniert sind.



Wenn auch anfangs nicht so vorgesehen, nehmen wir doch die Route durch die Schweiz, was nicht nur kürzer ist, sondern wegen der doch nicht unerheblichen Autobahngebühren in Frankreich trotz der Schweizer Vignette am Ende günstiger ist. Immerhin haben wir dieses Mal ein bisschen weniger ein schlechtes Gewissen, das kleine Land nur als Transit-Möglichkeit zu verwenden, da wir der schönen Natur dort zumindest keine Abgase hinterlassen.
Beim Ladestopp hatte ich zumindest vor, ein paar Euro in der Schweiz zu lassen, da aber selbst beim MC Donalds ein Kaffee das 3,6-fache von zuhause kostet, sehe ich davon ab. Selber Schuld, die Schweizer, dass wir außer der Vignette nichts bei ihnen kaufen...

Über das Smartphone buchen wir ein Zimmer in der kleinen, einladend wirkenden Pension Le Grand Joly in Sainte Agnès, ein paar Kilometer südwestlich vom Supercharger kurz vor Grenoble. Da wir durch den sehr dichten Verkehr nur schlecht voran gekommen sind, müssen wir die Reihenfolge - laden und dann einchecken - umkehren, wenn wir nicht Gefahr laufen wollen, dass die Rezeption der Pension geschlossen ist. Es sind ja nur ein paar Kilometer!
Diese stellen sich dann aber als sehr mühsam zu überwinden heraus. Kleine sehr schmale unübersichtliche Sträßchen winden sich den Berg hinauf. Wieso ist hier so viel Berg? So nah an der flach verlaufenden Autobahn?



Ein nochmaliger Anfahrtsweg scheint uns wenig attraktiv und wir verlegen das "Tanken" auf den morgigen Tag.
Leider ist es bei unserer Ankunft schon dunkel. Zu erkennen ist jedoch die große Höhe, in der wir uns befinden.



Trotz dieser ist es hier noch angenehm mild und so trinken wir noch ein Bierchen als Schlummertrunk auf der Terrasse des Pensions-Restaurants.

Seltsamerweise schlafen wir beide gefühlt in dieser Nacht kaum, obwohl es hier sehr ruhig ist, es keine Belästigungen irgendwelcher Art gibt, und auch das Bett bequem ist, und sind dennoch am Morgen nicht gerädert sondern recht gut drauf.
Nun sehen wir auch die Unterkunft und deren Lage bei Tageslicht.





Das "kleine Mittagessen" (petit-déjeuner), wie die Franzosen zum Frühstück sagen, ist landestypisch einseitig und spartanisch. Wir werden für den Augenblick dennoch satt. Ich ärgere mich an dieser Stelle mal wieder besonders über mich, weil ich es immer noch nicht geschafft habe, meine Sprachkenntnisse derart auszubauen, dass ich fragen kann, ob es den fehlenden Kaffee einfach nur auf Nachfrage gibt oder hier gar nicht dazu gehört. :-D

Den Kaffee trinke ich dann im Holiday Inn, während unser Auto genügend Energie bekommt für den nächsten Reiseabschnitt.



Weiter geht's, vorbei an der markanten Felsformation Les Pénitents bei Les Mées,
Ruinen auf Hügelkuppen,
an brennenden Lavendelfeldern
und durch schmale Gässchen der eng gebauten Provence-Dörfchen.


   


   


   


Natürlich brannten nur die aufgehäuften alten Lavendelpflanzen, aber das hört sich nicht so spektakulär an. :-)



Die abenteuerliche Jonglage durch die engen Gassen haben wir sicherlich den eigenwilligen Gedankengängen der Navigation zu verdanken. Sehen wir doch so manches Mal auf der Kartenübersicht größere Straßen, die nur wenig mehr an Strecke ausmachen. Aber eventuell gibt es dort ja keine Möglichkeit, wie gewünscht abzubiegen. Daher folgen wir doch lieber den Vorschlägen und machen das ein oder andere Mal die Augen zu, wenn's besonders eng wird...
Auch in der Provence scheint es Fans des Lavendels zu geben, die ihn nicht nur als Einnahmequelle schätzen, sondern ihre Liebe zu ihm deutlich zum Ausdruck bringen.



Weiter geht‘s über die Le Verdon



und wir sehen das erste intakte Lavendelfeld.



Die wirklich Interessanten Dinge auf unserer Reise schaffe ich nicht festzuhalten:
Zum Beispiel ein Pferd, das seinen Hals wie zum Gruß ganz weit über den Zaun in Richtung Straße reckt, um dann doch nur ein lecker scheinendes Hälmchen Gras zu ergattern.
Oder das Insektenhotel mitten auf einer Verkehrsinsel – gute Idee der Franzosen.
Aber ich habe einfach nicht schnell genug die Kamera zur Hand.

Als Zwischenziel steuern wir Riez an, in dessen Umgebung sich ein kleiner landwirtschaftlicher Laden auf einem außerhalb des Ortes gelegenen Bauernhofs befindet. Zweimal waren wir schon auf früheren Reisen hier, um uns mit wirklich köstlichem Lavendelhonig und aromareichem Lavendelöl zu versorgen.
Allerdings haben wir während unseres Cannes-Urlaubes im vergangenen Jahr diesen Hof vergeblich gesucht. Nun haben wir auf gut Glück in der Navigation ein Haus als Ziel markiert, das so ähnlich auszusehen scheint, wie wir es in Erinnerung haben.
Doch bevor wir an diesem Ziel ankommen entdecken wir auf dem Weg dahin „unseren“ Imker wieder, freuen uns wie die Schneekönige und kaufen gleich drei große Gläser auf Vorrat.



Unser Weg führt uns auch durch unser geliebtes Städtchen Aups,



und wir können nicht umhin, dem kleinen alten Ortskern einen Besuch abzustatten. Es kommt uns sehr vertraut vor, fast so, als wären nie weg gewesen. Bis auf die Tatsache, dass unser kleiner Gemischtwaren-Laden, in dem wir uns immer mit Lebensmittel fürs Frühstück versorgt hatten, durch ein Käse-Geschäft ersetzt wurde. Das ist etwas schade.

Auf diese angenehme Weise noch etwas aufgehalten stehen wir gegen 19:00 Uhr - und somit dennoch im Hellen - dann endlich auf der Terrasse unseres Zuhauses für die kommenden sieben Tage.



   


   




Cannobio - Lago Maggiore II





      
07.09.2018


Côte d'Azur 2018






      
21.09.2017


Côte d'Azur 2017


19.09.2017 Nicht mehr Port Grimaud


Die Aussichten auf den Rückreisetag sind dreifach düster, weil
1. der Urlaub in Südfrankreich zu Ende ist;
2. uns in der Heimat Regen und Kälte empfangen werden;
3. wir wegen unseres defekten Autos nicht mal mehr ein paar nette Abstecher unterwegs werden machen können.

Das Positive am letzten Grund ist immerhin, dass wir erst um Viertel nach Neun aufbrechen müssen und dennoch am frühen Abend zuhause ankommen werden.
Wenige Kilometer von der Küste entfernt beginnt schon der stetige und rasche Anstieg ins Massif de Maures, der Gebirgszug, der sich einen Teil der Côte d'Azur entlang zieht.

   


Einige Zeit später öffnet sich eine Hochebene,



und die Umgebung erinnert uns an Bilder von der Serengeti, (haben wir uns verfahren...?)

doch bald ist glücklicherweise die Autobahn in Sicht.



"Glücklicherweise", da jede Betätigung der Kupplung die letzte sein kann und das häufigere Schalten bei einer Überlandfahrt die verbleibende Anzahl der Kupplungsvorgänge rasch reduziert.
Rechts von uns ist blauer Himmel,



links von uns ist blauer Himmel,



doch wir fahren geradewegs ins Graue hinein.



Zwischen Regenwalzen, die über uns hinwegbügeln



erhaschen wir hier und da noch ein paar optisch reizvolle und provencetypische Aussichten,



bevor die Landschaft wieder heimatähnlicher wird und weniger neuartige Reize bietet.



Unsere Stopps sind an einer Hand abzuzählen und dienen lediglich der Befriedigung von flüssigen Bedürfnissen - Tankstelle + Toilette.
Zumindest was das letztere angeht, sind uns die Franzosen wahrhaft überlegen, denn die Austobahn-Parkplätze sind mit vorbildlich sauberen Toilettenanlagen ausgestattet. Diese hier bietet sogar warmes Wasser am Handwaschbecken, Musik in den Kabinen und Automaten für Snacks, Erfrischungsgetränke und Kaffee. Das Angebot nutze ich sogleich und fülle meinen Reisebecher.




Beim Überqueren der Landesgrenze geben sich für einige Augenblicke Regen und Sonne die Hand und wir werden so auf französischer Seite von einem zwar blassen aber erkennbaren Regenbogen verabschiedet



und auf deutscher Seite von einem ebensolchen begrüßt.



Nicht viel später wird es dunkel und aus dem fahrenden Auto heraus ist nur noch ein fotografisch abstrahiertes Lichterspiel von nennenswerter Sehenswürdigkeit.



Der Peugeot schlägt sich tapfer bis zum Schluss und bringt uns ohne Zwischenfälle nach Hause.


(PS: Es war tatsächlich das Ausrücklager der Kupplung defekt und zerfiel in der Werkstatt bereits beim Ausbau in seine Bestandteile. Viel mehr als 50 km hätten wir damit vermutlich nicht mehr geschafft, lautete die Einschätzung des Technikers.)