23.09.2016 Tag 13
Der "Lac de Sainte Croix" liegt knapp 20 km nördlich von "Aups". Der See liegt friedlich zwischen Bergen und das Wasser schillert türkis in der Sonne.
Eine Bucht mit weißen Booten vermittelt Freizeitstimmung und am Ufer auf der uns gegenüber liegenden Seite liegt verträumt ein kleiner Ort mit mehreren Cafès und/oder kleinen Restaurants.
Diesen bestimmen wir kurzerhand als Zwischenziel auf unserer "Honig-Such-Runde". Zur Erklärung: Bei unserem Provence-Urlaub vor drei Jahren haben wir einen total leckeren Lavendelhonig direkt vom Erzeuger gekauft. Den kleinen Hof wieder zu finden war unser Antrieb, heute in diese Gegend zu fahren.
Erfolglos was die Suche angeht, kommen wir in Bauduen - dem idyllischen Dörfchen am See - an. Während ich nach einer am wenigsten aufwendigen Parkmöglichkeit Ausschau halte ;-) hat Norbert im Vorbeifahren schon fest gestellt, welche Café-Terrasse am Einladensten aussieht. Glücklicherweise sind unsere beiden Wahl-Platze nicht weit voneinander entfernt und wir nehmen in der Gartenwirtschaft Platz.
Bei Cola und Kaffee lassen wir die angenehme Stille auf uns wirken und genießen das Ambiente.
Es stellt sich heraus, dass die Betreiber des Cafés Deutsch sprechen. Wie wir erfahren rührt das simpler Weise daher, dass sie aus Deutschland stammen.
Deshalb können wir uns barrierefrei verständigen und erfragen, ob wir Fotos auch vom Innenraum machen und diese im Reiseblog veröffentlichen dürfen. Wie ihr seht, wurde zugestimmt und so können wir dieses wirklich mit Liebe und einem Händchen fürs Schöne gestaltete "La Papillon" hier präsentieren.
Ein kleines Insekt besucht uns am Tisch, und wir sind wieder fasziniert vom technischen Können der kleinen Canon-Kamera.
Damit wir nicht unverrichteter Dinge wieder zurück fahren und weil uns das Lädchen samt Inhabern so gefällt, kaufen wir ein Glas Honig, auch wenn es kein Lavendelhonig ist. Solltet ihr jemals in diese Gegend am "Lac de Sainte Croix" kommen, können wir euch das "La Papillon" nur wärmstens empfehlen.
Die nun noch vor uns liegenden 16 km des Wegs erweisen sich als perfekte Motorrad-taugliche Strecke, die fast ausschließlich durch die schöne Landschaft führt.
(Als Sozia hätte ich viel mehr traumhafte Perspektiven einfangen können.)
Wie im Allgäu wirkt auch hier die Zeit extrem entschleunigt.
Wieder zurück in der "Auberge de la Tour" gehe ich diesem Phänomen mal ganz sachlich auf den Grund:
Nach der Tabelle der"Statistischen Ämter des Bundes und der Länder" lag die Bevölkerungsdichte 2015 in Bayern bei 180 Einwohner pro km², in Baden Württemberg bei 300. Die Provence kommt laut Wikipedia auf knapp 158 Einwohner pro km². In Betracht gezogen, dass Bayern die am dichtesten besiedelte Stadt in Deutschland, nämlich München, beherbergt, und in den 9 wichtigsten Städten der Provence sich 37% der Bevölkerung nicht einmal 2,3% der Fläche teilen müssen, wohingegen 63% der Einwohner fast 98% der Provence zur Verfügung haben, ist es nicht verwunderlich, dass beide Landstriche aufgrund der übrigen, weitläufigen, dünn besiedelten Fläche wesentlich mehr Ruhe und Entspanntheit ausstrahlen als die Regionen in Baden-Württemberg. Und dennoch gehören sowohl Bayern als auch die Provence in ihren Staaten zu den reichsten Ländern.
Hier kommtt mir auch wieder mein Unruhe-Zustand in Monaco ins Gedächtnis (s. Tag 10). Die gedrängte Atmosphäre dort ist beim Vergleich der Zahlen kein Wunder - teilen sich doch 18.648 Menschen einen einzigen km². (Monaco hat eine Gesamtfläche von nicht einmal ganz 2,03 km².)
Dann doch lieber ein "Baden-Württemberger" sein :-) .
Tag 14