14.09.2017


Côte d'Azur 2017


14.09.2017 Port Grimaud - Markttag


Also erst mal eine Anmerkung zum Bericht von gestern. Le Phare ist der Name des gesamten Appartement-Komplexes, der sich aus verschiedenen Gebäuden zusammen setzt. Daher die römischen Ziffern zur Nummerierung.
Auf einer nautischen Internetseite habe ich gelesen, dass der Port Cogolin sehr klein ist, Boote bis maximal 15 m Länge beherbergen kann und - wie schon gestern erwähnt - zwischen Port Grimaud und den Les Marines de Cogolin liegt. Das spricht dafür, dass wirklich nur der kleine Teil um uns herum, der sich wie eine kleine Landzunge in den Kanal erstreckt, Port Cogolin genannt wird. Das passt meiner Auffassung nach nicht mit der Beschreibung in Wikipedia zusammen, die mich daher etwas verwirrt hatte. Ich hätte es mir demnach wesentlich größer vorgestellt, so wie Les Marines de Cogolin. Genaues Hinschauen hätte mich allerdings schon früher aus dem Nebel der Unwissenheit empor steigen lassen, denn es gibt am Eingang der Straße einen wundervollen Plan des kleinen Hafens. Peinlich!
(Habe gerade überlegt, wie die Verniedlichungsform für einen Hafen ist. "Häfchen"? oder schwäbisch "Häfele"? - Hört sich drollig an,gell!?)





Heute bekommen wir endlich unseren "Markt" - und das ganz umweltverträglich per Pedes.
Er ist viel umfangreicher, als wir uns vorgestellt hatten, und auch der Besucherandrang ist für die Nachsaison unerwartet groß.

   

   


Das ist dem Flair des Basars allerdings zuträglich. Wir hatten den menschenleeren Plätzen und Stränden in der Umgebung zufolge schon befürchtet, zu einem kläglichen Haufen Kundschaft zu gehören, der sich zwischen den Ständen verläuft. Denn was gibt es in so einem Rahmen Schlimmeres, als in einer zählbaren Menge an Besuchern von den Verkäufern mit gierigen Geieraugen verfolgt zu werden. Hochgerechnet auf die Hauptsaison ist die Vorstellung, sich von Urlaubermassen durch de Reihen schieben zu lassen, allerdings auch nicht gerade prickelnd. Ohne zu wissen, wie es wirklich zu anderen Zeiten ist, erfreut uns der Gedanke, genau den richtigen Moment erwischt zu haben.
Das Angebot konzentriert sich - wie bei Märkten dieser Art gewöhnlich - auf Dinge wie Keramikwaren, Bekleidung, Taschen und Gürtel, Schmuck u.s.w.
Esswaren gibt es weniger, doch einer dieser raren Anbieter hat eine Auslage, die attraktiv und fotogen ist:

   


Einen Anbieter des aromatischen und leckeren Lavendelhonigs aus der Provence gibt es leider nicht. Aber immerhin können wir aus einer ganzen Auswahl der intensiv duftenden Seifen, für die Frankreich ja bekannt ist, ein paar auswählen, um sie mit nach Hause zu nehmen.



Gegen Abend machen wir uns noch einmal auf den Weg, damit ich endlich die glutenfreie Pizza im Strandrestaurant Plage Manova testen kann.



Wir bekommem einen Tisch in der ersten Reihe mit Blick auf den Strand, die Côte Azur und St. Tropez.



Bis unser Essen fertig ist dauert es eine Weile und ich versuche derweil, den Chili-Bodensatz der Olivenöl-Flasche mit dem Horizont in eine Linie zu bringen - so als ob die Chilis ein Gebirge an der Küste wären,



und stelle fest, dass die beiden Angler der folgenden Aufnahme eine tiefe Ruhe und Entspanntheit geben.



Es wird dunkler und in St. Tropez gehen schon die Lichter an,



als unsere Pizzen endlich serviert werden.



Die glutenfreie Pizza ist augenscheinlich frisch zubereitet und nicht mit einem dieser harten Fertig-Frisbee-Scheiben hergestellt, schmeckt extrem lecker und ich wünsche mir, dass sämtliche Gastronomie sich hier ein Vorbild nähme.
Gut gefüllt und überaus zufrieden treten wir den Rückweg an, vorbei an Marterpfahl-ähnlicher Beleuchtung, die mit furchterregenden Fratzen ihr spärliches und unheimliches Licht verbreitet.

   


Das Port Grimaud'sche Eingangsportal strahlt mit seinem Licht in die Dunkelheit und Menschen schwirren noch darum herum wie die Bienen um den Bienenstock.



Wir werden neugierig auf das Treiben im Inneren und tauchen ein in das emsige Surren.
Obwohl die Markstände von heute Morgen so spurlos verschwunden sind, als wären sie nie da gewesen,



machen die Gäste hier noch lange keinen müden Eindruck und alle Restaurants und Bars sind gut besucht.



Wir selbst sind mehr als satt, kehren also nirgends mehr ein. Wir kommen aber nicht an der Eisdiele mit dem besonders geschmackvollen Eis vorbei, ohne uns jeweils zwei Kugeln mitzunehmen. Ich entdecke die Sorten "Violett" (Veilchen) und "Lavande" (Lavendel), die beide durch ihre intensive Lilafärbung auffallen. Diese muss ich natürlich versuchen. Das Lavendeleis schmeckt, wie ich es von Lavendel erwartet hatte, denn dieses Aroma ist mir bekannt. Doch wie Veilchen schmecken war mir bisher verborgen geblieben, und ich stelle anhand dieser super-leckeren Eiskugel fest, dass ich seither etwas verpasst habe.