04.10.2016


Teneriffa 2016



21. Februar 2016       Tag 2




Heute werden wir von blauem Himmel erwartet,



was uns nach unserem - wie immer ausgedehnten - Frühstück auf die verschachtelten Terrassen des Ikarus (-Apartmenthauses) lockt. Wir steigen die versetzten Ebenen bis zum Pool hinab um uns einen Eindruck von den Gegebenheiten zu machen. Fotografieren können wir aufgrund sich in der Sonne räkelnder Gäste nicht - außer den Borgainvillea,



die im Norden Teneriffa's an allen Ecken und Enden in üppiger Pracht zu finden sind - und beschließen, uns zu den Sonnenanbetern zu gesellen. Wir schmeißen uns in Badekluft und suchen mit Badetuch und Buch unter dem Arm einen windgeschützten Platz um unsere Liegen zu platzieren. Nach knapp anderthalb Stunden - länger trauen wir "Käsestängel" uns nicht in der Sonne zu bleiben - machen wir uns auf nach Garachico. So zumindest ist unser Plan. Doch dann kommt eine Demonstration der Fähigkeiten eines Fiat - nämlich die der Rache! Heute hat er uns heimgezahlt, dass seine Bewertung durch uns nicht so besonders positiv ausfiel. Kurz bevor wir aus Puerto de la Cruz heraus sind, kreuzt ein Schlagloch unseren Weg. Es gibt einen lauten Knall und einen kleinen Ruck durchs Fahrzeug. Norbert steuert sofort die nächste Seitenstraße an, damit wir uns die Bescherung anschauen können: Plattfuß vorne rechts. Mist! Kein Ersatzrad vorhanden, nur dieses blöde Reparatur-Kit samt Kompressor, und uns bleibt nichts anderes übrig, als dies auszuprobieren. Zunächst versuchen wir es nur mit Luft, die aber sofort wieder entweicht. Auch wenn wir uns deshalb ziemlich sicher sind, dass das Loch zu groß ist, geben wir uns und dem Reifen eine Chance und verwenden die Flüssig-Gummi-Flasche. Der Kompressor presst die weiße Flüssigkeit durch das Ventil aber sonst passiert nichts. Mehr als ein halbes Bar zeigt das Gerät nicht an. Inzwischen ist ein Spanier bei uns, der helfen wollte das Ersatzrad zu montieren, weil er mit bekommen hatte, was passiert war.



(Obwohl er total nett ist, können wir unser Misstrauen nicht ganz unterdrücken und passen höllisch auf unsere Wertsachen auf. Wir hatten vor der Reise von diversen Tricks von Taschendieben gelesen.) Norbert lässt den Fiat eine viertel Raddrehung weiter nach vorne rollen, damit die Gummiflüssigkeit dorthin gelangen kann, wo sie hin soll. Aber das Einzige was passiert ist, dass nun die weiße Suppe über die Straße läuft. Die Einmündung zur Straße, in der wir jetzt stehen, versperrt zur Hälfte eine Limousine, neben der eine Frau und ihr Kind stehen. Ich vermute, dass diese zu dem hilfsbereiten Mann gehören und spreche ihn darauf an. Als er aber verneint, schaue ich genauer, was da los ist, und stelle fest, dass dem Fahrer dort genau das Selbe wie uns passiert war. Was für ein Zufall! Zwei Polizisten kommen dazu und nehmen den Fall auf. Also gehe ich hin um mitzuteilen, dass wir in der selben Situation sind und die Polizisten dokumentieren auch unser Missgeschick mit Handyfotos. Morgen nachmittag müssen wir nun zur Polizeistation und den Bericht für die Autovermietung abholen. Dort ist allerdings heute telefonisch niemand zu erreichen. Wir haben aber Glück im Unglück, weil gerade mal zwei Straßen vom Ikarus entfernt ein Büro von Europcar befindet. Auch diesem statten wir also morgen einen Besuch ab (womit unser Programm für morgen schon mal fet steht:-) ) Eine Frage bleibt aber: Warum, zum Kuckuck, hat ein Fahrzeug mit solcher "Leistung" Nieder-Querschnitts-Reifen??? Wir lassen das Fahrzeug stehen (wieder Glück: keine Parkeinschränkung in dieser Straße) und planen unseren Nachmittag um - nun: ein Bummel durch Puerto de la Cruz. Da wir keine Lust haben, die Hauptverkehrs-Straße entlang zu gehen, biegen wir nach dem Festhalten der Schlagloch-Reihe,



in eine nette Seitenstraße ein, die dem Hang nach unten folgt und haben somit Gelegenheit, die Stadt genauer kennen zu lernen. Entgegen der Entfernung, die wir im Auto vom Ikarus aus schon zurück gelegt hatten, sind wir sehr erstaunt, wie schnell wir ins Herz von Puerto gelangen. Der Weg führte uns geradewegs zum Plaza del Charco (mit einem netten Brunnen auf der Platzmitte)





auf dem wir uns auf einer Bank nieder lassen und dem Treiben zuschauen. Wir beobachten die Menschen dort, die in spanischer Gelassenheit die milden Temperaturen und die Sonne genießen und es fehlt jeder Anflug von Hektik. Uns fällt eine dekorative Art auf, Spirituosen zu lagern



und entdecken über uns eine Palme mit Auswüchsen, die anmuten wie Klauen, ausgestreckt um wen auch immer zu packen.



Tauben streiten sich um Krümmel, die von den Banknachbarn ausgestreut wurden. Auch Türkentauben sind darunter.





Plötzlich fliegt eine von ihnen zum Brunnen auf dem Platzmittelpunkt und für den Bruchteil einer Sekunde sieht es für uns aus, als wollte sie schwimmen gehen. Eine Taube!?!? Doch dann wird klar, wie das hier geht:



Wir laufen weiter Richtung Ufer und kommen dabei an einer Temperatur- und Zeitanzeige vorbei. Ist es wirklich Februar?



Wie vor zwei Jahren fasziniert uns auch dieses Mal wieder die immense Kraft des Wassers, die auch bei ruhiger See im Auftreffen der Wellen an der Kaimauer sichtbar wird.





Nicht so beeindruckt davon wie wir sind die zahlreichen Krabben, die zwischen den Wellenbrecher-Steinen leben. Aber ebenso wie wir suchen sie die Sonne und genießen deren wärmende Strahlen.



Auf dem Rückweg zum Ikarus lichten wir noch ein paar echte Tinerfeños (so werden die Einwohner Teneriffa's bezeichnet) ab



und bewundern die Pflanzenwelt (die eine Blüte erinnert uns an eine Fruchtstaude von Bananen).





Dabei treffen wir eine "alte Bekannte" wieder: die rotgetigerte Katze,



die vor zwei Jahren schon einmal für ein Foto posiert hat.
Zurück im Apartment ist die spätnachmittägliche Sonne auch dort auf dem Balkon angekommen und wir nehmen ein zweites Frühstück - nein, besser: ein "Spätstück" - zu uns. Mit dem Blick auf die untergehende Sonne



und das nächtliche Puerto



lassen wir den Tag ausklingen.



nächster Tag (Tag 3)





Tag 1 /  Tag 2 /  Tag 3 /  Tag 4 /  Tag 5 /  Tag 6 /  Tag 7 /  Tag 8 /  Tag 9 /  Tag 10 /  Tag 11 /  Tag 12 /  Tag 13 /  Tag 14 /  Tag 15 /