04.10.2016


Teneriffa 2016



28. Februar 2016       Tag 9




Gleich heute beschließen wir, uns das ehemalige Hotel Taoro anzuschauen und den Wassergarten zu suchen und steigen erneut die Straßen Puertos empor. Dabei denken wir, dass der fehlende Frost hier für die Verkehrsteilnehmer ein großer Vorteil ist - wenn ihr ins bild hineinzoomt, seht ihr die Steigung besser.



Da ich bei meinen Recherchen darüber noch auf ein anderes interessantes Gebäude unweit des Taoro-Parks gestoßen bin, das Ende des 19. Jahrunderts entstanden sein muss, wollen wir auch dies ansehen. Es war ein herrschaftliches Haus von britischen Einwanderern mit einem großen Garten, das Casa de San Fernando. Leider wurde es verfallen lassen und, als ob das nicht genug wäre, fiel es 2008 auch noch einem Brand zum Opfer. Da kein aussagekräftiges Bild im Internet zu finden war, wollten wir selbst sehen, in welchen Zustand es nun ist. Wir finden das Gelände leicht, da es nur eine Straße entfernt vom Park ist und tatsächlich ein großes Anwesen. Trotz der rundherum befindlichen hohen Mauer kann man sehen, dass der gesamte Garten verwildert ist, was aber total schön aussieht.



Eine grüne Oase inmitten der Stadt, sogar noch weitaus grüner als der Taoro-Park. Zu den guten Zeiten des Anwesens gab es dort viel Rasen und einen Tennisplatz, von denen jetzt absolut nichts mehr zu sehen ist. Doch uns gefällt es in heutigen Zustand viel besser, als es uns wohl früher gefallen hätte. Die Mauer umgibt das Grundstück vollständig und wir suchen einen Eingang. Zunächst finden wir nur eine zugemauerte Einfahrt. Erst später entdecken wir den ehemaligen Hauptzugang, der etwas nach hinten versetzt und versteckt liegt.



Aber näher heran kommen wir da auch nicht. Das Gebäude selbst ist tatsächlich in einem jämmerlichen Zustand und genau genommen ist der Ausdruck "Haus" nicht mehr angemessen.



Wie schade! Ich finde so etwas immer so traurig. Unwiederbringlich dahin! Warum lässt jemand (irgendeinen Eigentümer musste es ja geben - oder die Stadt selbst) so ein Anwesen so verkommen? Der Garten ist in seiner derzeitigen Unberührtheit wenigstens ein absolutes Paradies für Tiere und Pflanzen geworden.



Aber laut Beschreibungen muss das Haus wirklich wertvoll gebaut gewesen sein. Wie kann es soweit kommen?


Das fragen wir uns wenige Minuten später auch in Bezug auf das ehemalige Hotel Taoro, als wir vor diesem stehen. Ein riesiger Komplex mit schöner Gartenanlage.



Früher hatte ja auch der gesamte Taoro-Park dazu gehört. - In diesem haben wir zuvor gerade "trainiert", denn es gibt dort quasi ein "Outdoor-Fitnesscenter". :-)





Und der Wassergarten gehörte zum Hotel.







Eine vermarktungsträchtige Geschichte gibt es obendrein. Irgendwie wurde es wohl zu lange versäumt, Renovierungen auszuführen. Jedenfalls ist der Zustand aus nächster Nähe betrachtet wirklich nicht mehr zeitgemäß.



2013 sollte bereits ein Investor gefunden werden, doch es sieht wohl keiner eine gute Geldanlage darin, ist doch jetzt schon die Auslastung der Unterkünfte nicht sehr groß. Die Lage ist jedenfalls genial - wie auf einem Thron über der Stadt. Selbst ein gutes Stück tiefer vom Wassergarten aus ist die Sicht über Puerto noch traumhaft,







auch wenn Puerto selbst nun nicht zu den städtischen Schönheiten zu zählen ist. Statt so ein Gebäude zu restaurieren und zu beleben wurden diese furchtbaren Hochhaus-Hässlichkeiten erstellt. Auf einem großen aus Kacheln bestehenden Bild ist das einstige - und viel schönere - Puerto zu sehen.



So hat es sicherlich früher vom Hotel aus ausgesehen. Wieder schade! Rund um den Brunnen mitten im Wassergarten sind Kacheln mit verschiedenen Symbolen angebracht. Teilweise scheinen es Sinnbilder für Handwerk-Zünfte zu sein. Aber auch ein seltsam verfremdetes "Männchen" ist darunter, das einem in allen Andenken-Läden auf der Insel begegnet. Wir befragen das Entchen (Suchmaschine: duckduckgo.com) und erfahren, dass es gar nicht um ein "Männchen" handelt, sondern auf Gran Canaria eine derart geformte Tonfigur gefunden wurde, eine Venus-Figur oder hier Tara genannt, die die Fruchtbarkeit der Frau und der Erde verkörpert. Schön wie die Venus ist sie allerdings nicht. ;-)



Da die Wasserspiele im Augenblick nicht spielen (an den dunkleren Steinen soll Wasser entlang strömen),



steigen wir die Treppen und Wege



vom Hotel in die Stadt hinab und machen uns auf den Weg zum Plaza Charco, da wir uns unser erstes Eis gönnen wollen.




Heute fühlen wir uns in Puerto mehr in Spanien als in der vergangenen Woche. Es ist Sonntag und die Einheimischen genießen ihr Wochenende auf dem Placa und der Promenade. Auch der Altersdurchschnitt ist drastisch gesunken, was sehr angenehm ist. Zusammen mit den Spaniern und anderen Touristen bewundern wir wieder das beeindruckende Schauspiel der Wasserkräfte.



Zum Schluss noch einige "Entdeckungen" von unterwegs sowie weitere "Zimmerpflanzen". (Sorry, aber die sind echt in ihrer Gigantomanie immer von Neuem beeindruckend).

















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