10.10.2016


Teneriffa 2016



02. März 2016       Tag 12




Lieblingsplätze haben die Eigenschaft, immer wieder magisch anzuziehen. Deshalb sind wir heute wieder in Garachico zu finden, dem entspannten Küstenörtchen mit seiner tragischen Geschichte. Nach verschiedenen Katastrophen wie Brände und wirtschaftlichen Unruhen wurde Garachico vor 310 Jahren durch einen Vulkanausbruch weitgehend zerstört. Vor allem auch die Hafenanlage war stark betroffen. Nach langem politischem Gerangel wurde 2012 endlich ein neuer Hafen eingeweiht,



der sogar für Fährbetrieb gedacht war. Davon kann derzeit aber nicht die Rede sein, denn im Hafen ist es unglaublich still, viele Anlegestellen sind leer, äußerst selten verirrt sich ein Tourist hierher und die Wege auf der mächtigen Mauer sind abgesperrt. Zunächst sind wir verwundert darüber, doch bei genauem Hinschauen sieht man den einleuchtenden Grund: Weite Teile des Geländers sind komplett weggebrochen.



Der noch stehende Anteil ist brüchig, mit Rissen durchsetzt und teilweise wurde wohl versucht, dies zu flicken. Doch vergeblich wie unschwer zu erkennen ist. Die erst vier Jahre alte Anlage ist für Besucher unbrauchbar. Leider ist so leicht keine Information zu finden, warum nichts mehr gemacht wird und was weiter geplant ist. Garachico hat es nicht leicht! Im Hafen ist das Wasser total ruhig und klar.



Direkt daneben aber sind die gewohnt hohen Wellen zu sehen.



Während ich ein paar Fotos der Kapelle am Hafen



und eines Baumes mache, der überall auf der Insel neben Palmen, Benjaminis und Drachenbäumen mit seiner speziellen Form auffällig das Stadt- und Landschaftsbild prägt,





hat Norbert ein verstecktes Plätzchen gefunden, um sich von den immer stärker werdenden Sonnenstrahlen bescheinen zu lassen.



Wenige Meter weiter am Ufer haben sich mehrere kleine "Teiche" im Lavagestein gebildet,



und von hier oben aus ist zu sehen, dass dort Leben ist, denn kleine dunkle Fische flitzen darin herum. Norbert, als langjähriger Meerwasser-Aquarianer, muss das natürlich aus nächster Nähe betrachten







und ich nutze die Zeit, um die auch bei völlig zahmen Wetterverhältnissen kraftvolle Brandung festzuhalten.



Ein Stück oberhalb der Straße sehen wir ein herrschaftlich wirkendes Haus, an das sich ein mit einer Mauer umgebenes, mit Palmen und anderen Pflanzen bewachsenes Grundstück anschließt. Da uns diese Art von Gebäuden gefällt, machen wir uns dort hin auf, in der Hoffnung, einen Blick in den Garten zu erhaschen. Doch statt den Hals recken oder durch einen schmalen Torspalt schielen zu müssen ist der kleine Park frei zugänglich,





da es sich um den Garten des ehemaligen Klosters Santo Domingo und der jetzigen geriatrischen Klinik handelt.



WIr fotografieren unsere "tägliche Taube".





Übrigens fehlt die vom 28.02.



Ein Stück weiter steht die Steinskulptur eines Weinbauern mit Weinfass in den Armen



zum Gedenken an das Jahr 1666, in dem die Einheimischen Bauern aus Protest gegen die wirtschaftlichen Gebaren der Engländer eine ganze Reihe im Hafen stehender Weinfässer zerschlugen. Auf unserem Weg zum eigentlichen Ziel, dem Plaza de la Libertad, gibt es allerhand zu sehen - das zum Teil für einen Mitteleuropäer nicht gerade alltäglich ist. Zum Beispiel die Fischskulptur aus Metall,



Papaya- und Bananenpflanzen,







Stromzähler



und Wasseruhren



an den Außenmauern der Gebäude mit eigenem Fensterchen für den Ableser, einen großes und gepflegtes Atrium (ist von einem öffentlichen Gebäude)



und wieder einmal Dachpflanzen, schon als ausgeprägte Dachbegrünung zu bezeichenen.



Auch begegnen uns immer wieder überwiegend rötlich-gelb-getigerte Katzen. Diese hier sieht allerdings etwas mitgenommen aus ;-)



Endlich bei dem schnuckeligen Café angekommen,



erfrischen wir uns mit Pepsi, Agua con Gas und Cortado, um dann auf einer der Parkbänke noch eine ganze Weile die Wärme und Sonne zu genießen. Seltsamer Wiese ist es heute an der ganzen Nordküste sehr diesig und daher kein blauer Himmel zu sehen. Doch trotzdem sind die Temperaturen sehr angenehm - da ein ganzes Stück über 20° C - und die Sonne wärmt die Haut und wirft Schatten. Von unserem Rückweg zum Auto über das Feslenbad (immerhin eine gute Hinterlassenschaft des Vulkanausbruchs von 1706) - von wo aus ich das Kunstwerk des Japaners Kann Jashuda fotografiere, von dem ich gelesen hatte,



und das "Tensai Temoku" heißt, was soviel bedeutet wie "Tür ohne Tür" ;-) - kommen wir auch am hiesigen Meerwasser-Schwimmbad mit Tennisplatz vorbei,





in dem wir noch nie einen Besucher gesehen haben. Wieder so ein mysteriöses Phänomen wie das des Hafens. Beides vorhanden, beides irgendwie weiter betrieben, aber nichts wirklich vollendet und zum Einsatz gebracht. Unterwegs wünschen wir uns wieder einmal für zuhause die selben Spritpreise wie hier auf der Insel - 1l Diesel zwischen 62 und 70 Cent. Zurück in Puerto erwartet uns ein besonderes Schauspiel. Durch die diesige Atmosphäre hindurch sieht die Sonne aus wie der Vollmond.



Hier auch noch ein paar Ergänzungen zu den Outdoor-Kakteenbildern, entstanden in Garachico und Los Cristianos.













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